Von 1982 bis 1986 wurde der C64 fast unverändert in seinem ursprünglichen Brotkasten-Design hergestellt, die Platine aller Rechner dieses Zeitraums ist praktisch identisch. Einzige Ausnahme sind die ersten Modelle, bei denen es einen Bug im Betriebssystem gab, der das korrekte Setzen des Farb-RAMs verhinderte. Dieser Fehler wurde von Commodore aber sehr schnell stillschweigend behoben. Ob man einen Rechner der ersten Serie mit dem Bug besitzt, kann man einfach durch POKE 1024,1 feststellen. Bei der fehlerbereinigten Version taucht in der linken oberen Bildschirmecke der Buchstabe A auf*.
Der "Aldi-C64"
Zwischendurch gab es noch den sogenannten "ALDI-C64" (den Namen hat er von der 64'er erhalten, weil er durch die ALDI-Kette vertrieben wurde). Eine nicht sehr erfreuliche Version, denn diesem C64 fehlen die 9V am Userport, weswegen etliche Erweiterungen nicht funktionieren. Erkennen kann man diesen ALDI-64er an der Gehäusefarbe, er hat ein beiges Gehäuse wie sein Vorgänger, aber eine helle Tastatur wie die Folgemodelle C und G. Dieser Rechner wurde zwar nur in Deutschland verkauft, trägt aber grundsätzlich die Aufschrift "Made in USA".
Commodore 64C (C64-II)
Im Mai 1986, als die Produktion des Ur-Brotkastens eingestellt wurde, brachte Commodore ein neues 64er-Modell auf den Markt: den C64C oder C64-II. Der Rechner wurde einem Facelifting unterworfen, sowohl innerlich als auch äußerlich. Das neue flache Gehäuse sollte dem C64 ein moderneres Outfit (analog zum C128) geben, machte aber den Einbau alter Erweiterungen wegen Platzmangels schwer bis unmöglich. Als absolutes Novum lag dem C64C ein neues diskettenorientiertes grafisches Betriebssystem namens GEOS bei.
Commodore 64G - Super Game System
1987 legte Commodore dann wieder eine neue Serie C64 im alten Brotkasten-Design auf, die als "Commodore 64 Game System" (C64G) mit einem Spielemodul und Joystick (dafür aber ohne GEOS) bis ca. 1990 verkauft wurde. Abgesehen von der helleren Farbe von Gehäuse und Tastatur waren diese Rechner äußerlich identisch zur ersten Serie, innerlich hatte sich aber einiges verändert. Die Platine wurde komplett überarbeitet und hatte von einigen wenigen Bauteilen (CIAs 6526, Char-ROM 901225) abgesehen nicht mehr viel mit dem Ur-64er gemein. Selbst der Prozessor 6510 wurde durch den vom C128 bekannten 8500 ersetzt. Die meisten Bauteile wurden wesentlich höher integriert (zwei RAM-Chips statt acht, Basic und Kernal in einem 16 KByte-ROM, integrierte MMU statt Multiplex-ICs zur Speicherverwaltung), was die Produktionskosten drastisch verringern half. Allerdings sorgten diese Änderungen auch dafür, daß viele interne Erweiterungen für die alten Modelle nicht einfach weiterverwendet werden konnten. Bei der Softwarekompatibilität sah es wiederum besser aus, sie lag bei fast 100%.
Neben der eigentlichen C64-Linie gab es auch noch zwei Sondermodelle:
Von 1983 bis 1986 wurde eine tragbare Version des C64 produziert, der SX64. In einem für damalige Verhältnisse sehr kleinen Gehäuse waren eine C64-Platine, ein Farbmonitor und ein Diskettenlaufwerk untergebracht. Es gab auch einen DX64, in dem zwei Laufwerke eingebaut waren.